KÜNSTLERMichaela von Gottstein
Michaela von Gottstein ist 1963 in Düsseldorf geboren, wo sie auch ihre Lehre und das Diplom an der Fachhochschule für Schmuckdesign gemacht hat. Nach einem siebenjährigen Aufenthalt in Griechenland hat sie sich wieder in Düsseldorf angesiedelt, wo sie seit 10 Jahren als selbständige Schmuckkünstlerin tätig ist. Vertreten wird sie in Düsseldorf, Krefeld und Luxemburg von ausgesprochenen Schmuckkunst-Galerien, die international tätige und namhafte Schmuckkünstler handeln. Da sie im süddeutschen Raum keinen Galeristen hat, freuen wir uns besonders, dass wir Michaela von Gottstein präsentieren können.
Während ihrer Ausbildung begegnete Frau Gottstein verschiedensten Ornamenten, auch ethnischer Herkunft, aber schon damals wurden alle Einflüsse gefiltert durch ihr besonderes Interesse an der Fläche und seine dreidimensionale Wirkung z. B. bei Ketten. Immer wieder nennt sie aber als Inspirationsquelle die Minimal Art eines Donald Judd, also gewisse sogenannte konkrete und konstruktive Tendenzen der modernen Kunst. So bestehen ihre Schmuckstücke eben auch aus Kombinationen einfacher geometrischer Formen verschiedener Metalle. Sie sagte: „ Es handelt sich überwiegend aus Reihungen oder Schichtungen von Flächen zu Ketten, Broschen, Ohrschmuck und Ringen, wobei ich um größtmögliche Schlichtheit bemüht bin. Die Stücke sollen nicht überladen oder kompliziert wirken, eher klassisch und gut tragbar sein. Die am meisten von mir verwendeten Materialien sind 900er Gold, Silber und reines Tantal, seltener verschiedene Edelsteine. Farbkontraste zwischen den einzelnen Metallen werden durch leichte Schmirgelstrukturen auf den Flächenformen intensiviert. Alle Arbeiten sind Unikate oder Auflagenunikate bis zu 5 Stück.“
Alle Materialien, Drähte, Bleche und die 900er Goldlegierung, werden von Frau Gottstein selbst handgemacht. Das Gold in seiner sehr hohen Legierung kommt in Beschaffenheit und Farbintensität dem Feingold am nächsten. Sein innerer Glanz wird durch eine besondere Schmirgeltechnik erhöht und durch regelmäßiges Tragen immer intensiver.
Besondere ausgefallen ist die Verwendung von Tantal. Tantal wird vor allem in wissenschaftlichen Bereichen, wie der Mikroelektronik und Medizin benutzt. Es ist ein durch und durch schwarzes Metall, ein Element, welches im Periodensystem in Nachbarschaft zum Gold steht, ein ähnliches, spezifisches Gewicht hat wie Gold, also schwer aufliegt. Aber es fühlt sich trotz seiner Form- und Farbstabilität geschmeidig an. Wegen seines extrem hohen Schmelzpunktes von ca. 3000 Grad Celsius kann es nur gebogen und gehämmert werden, ist also für einen Goldschmied nur bedingt einsetzbar und zu handhaben. Es ist aber sehr gut tragbar, weil es hautneutral ist, und es ist farbstabil, läuft also nicht an. Die Arbeiten von Michaela Gottsteins sind in ihren geometrischen Fügungen und im Kontrast mit dem aus sich heraus glühenden Gold oder dem kühl schimmernden Silber in einem höheren Sinn logisch, konsequent, ja selbstverständlich, einfach zwingend schön.