KÜNSTLERMarion Maria Menzel
Marion Menzel wurde 1953 in Langenfeld (NRW) geboren und siedelte sich 1972 in Köln an, wo sie an der Fachhochschule für Kunst und Design studierte. Seit 1976 arbeitet sie als freischaffende Künstlerin und beginnt ihre Ausstellungstätigkeit. Anfangs schuf sie Stoffbilder, deren Thema das Bild der Frau war. Doch auch als Malerin ist sie insbesondere im deutschen Raum mit Ihren Friesbildern, die collagiert und ins Dreidimensionale greifend Alltagsgeschichten erzählen, präsent. In den späten 90er Jahren beginnt sie den großen Zyklus der Teeobjekte, aus dem auch Rauminstallationen hervorgehen.
Es gelingt ihr, das vergängliche pflanzliche Material so zu präparieren, dass es – hart und Unvergänglichkeit suggerierend – Objekte umfängt oder vorstellt. Die Oberfläche dieser banalen Bücher, Schuhe oder Taschen ist haptisch „erfassbar“. Sie sind identifizierbare Gegenstände unserer dinglichen Welt und haben ihre besondere Eigenart. Gerade in ihrer Verschiedenartigkeit erlangen sie Individualität, sprechen sie mit ihrem eigenen Charakter den Betrachter an und schaffen so Identifikation. Im Akt ihrer Aneignung gewährt ihnen der Betrachter eine geradezu vitale Kraft.
Diese Kraft verkörpert auch die Himmel-/Höllenleiter, die Marion Menzel in Oberasbach präsentiert. Zwar gibt sie dem, der sie besteigen will – wie es so Leitern an sich haben-, ein Bewegungsmuster vor, das mühsam und gefahrvoll durch die Luft führt, also bei weitem nicht so sicher ist wie ein Treppenlauf. Hat man sich aber darauf eingelassen, sich dem Rhythmus der nur scheinbar fragilen Teeholme überlassen, trägt diese Leiter den Betrachter sicher in den Himmel oder in die Hölle, letztlich hin zu einem Akt der Selbstreflexion.