KÜNSTLERMartin A. Dege
Martin Dege ist 1964 in Nürnberg geboren, studierte an der Kunsthochschule Kassel bei Urs Lüthi, dessen Meisterschüler er im Jahr 2000 wurde. 2003 -2008 war er künstlerischer Mitarbeiter an der Kunsthochschule Kassel und leitet ab 2008 das Zentrum für Grafische Medien am Institut für Bildenden Kunst an der Stiftungsuniversität Hildesheim. Er präsentiert seit Mitte der 90er Jahre im Rahmen seiner internationalen Ausstellungstätigkeit Installationen, Videos und Bilder in „zeichnerischen Forschungsreihen“ meist mit Ortsbezug.
Er zeigt den Endlos-Loop ‚Un nu dans l´escalier’. Auf der Rolltreppe eines Kaufhauses drehte er in zwei Filmen einen weiblichen und einen männlichen Akt die Treppe herabsteigend. Dieses Bildmaterial wurde gestückelt und wieder zusamengefügt, so dass eine „unisexe“ Person entsteht, die an die frühen fotografischen Bewegungsstudien von Edward Muybridge erinnert. Künstlerische Vorbilder sind Marcel Duchamps ‚Nu descendant un escalier’, mit dem er 1913 auf der Armory Show in NewYork auftrat, und Gerhard Richters ‚Emma’ von 1966. Wie bei einem Daumenkino überlagern sich die Bilder und die im Betrachter ausgelösten Assoziationen und Gefühle in hoher Taktfrequenz. So entsteht ein fast schon flüssiger Eindruck eines pausenlosen, auch mal verzögerten und schwankenden, in Kaskaden herabfallenden Fortschreitens. Kein Halten, kein Ankommen sind möglich.