KÜNSTLERMichael Omlin
1970 geboren in Aarau, lebt und arbeitet Michael Omlin in Zürich. Als Lichtkünstler tritt er seit den 90er Jahren mit Interventionen im Innen- und Außenraum an die Öffentlichkeit. Sein Thema – das Sehen von Licht – inszeniert er in Installationen und Projektionen. Neben diesen Licht-Projekten arbeitet er am Theater in der Lichtregie, momentan als technischer Leiter an der Winkelwiese Zürich. Immer wieder trifft man ihn bei Stipendien-Aufenthalten im Ausland, so 2001 in Bangalore/Indien und 2004 in Kairo/Ägypten.
Den Begriff Licht verbinden wir mit atmosphärischen Gegebenheiten, wie Landschaftsstimmungen und Tageszeiten, oder auch mit technischen Mitteln. Aber Licht als abstrakte Größe wird nicht in seiner besonderen Eigenart wahrgenommen, weil diese – obwohl existent – im eigentlichen Sinne schwer fassbar ist. Gerade mit dem reinen Licht befasst sich aber Michal Omlin. Er arbeitet in seinen Licht-Projekten mit Kunst- oder Tageslicht und inszeniert mit diesen großräumige Reflexionen sowie mittels Lichtknäulen und -zeichnungen das Auftreten des Lichtes. Obwohl dabei seine Erfahrungen mit zahlreichen Theater- und Tanzproduktionen spürbar sind, nutzt er nicht den abgedunkelten Raum. Vielmehr wird eine vorgefundene Situation mit Licht neu interpretiert, fassbare Wände und Raumgrenzen sowie statische Funktionalitäten werden aufgebrochen.
In Oberasbach nutzt er das Treppenhaus, um mit einem antiquiert wirkenden HMI-Projektor sechs verschiedene Bilder in 30-Sekunden-Intervallen auf die Treppenhauswand zu projizieren. Der Besucher wird mit dem Betreten des Treppenhauses Teil der Installation. Er hört das Klacken des Apparates beim Bildwechsel und das Surren des Ventilators. Die von Michael Omlin durch so viele Sinneseindrücke ausgelöste Irritation setzt die Treppe als eine Art Maschine in Szene, die ihre stabile Fügung aufgegeben hat. Dafür ist sie selbst aktiv geworden und trägt so anscheinend im eigenen Steigen den Besucher nach oben.